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Geldanlage: Diamanten sammeln statt Goldbarren

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Geldanlage: Diamanten sammeln statt Goldbarren

Welt – 16.09.2012

Passt in jede Hosentasche: Auf der Suche nach sicheren Kapitalanlagen haben Anleger auch Diamanten entdeckt. Die vereinen großen Wert auf kleinstem Raum. Aber hier ist nicht alles wertvoll, was glänzt.

Sie ist die Ikone für Glamour und Schönheit. Aber schon Marilyn Monroe war ein “Material Girl” und wusste den unvergänglichen Wert von hart gepresstem Kohlenstoff zu schätzen – zumindest im Film: “Diamonds are a Girl’s Best Friend” – ihr Song aus “Blondinen bevorzugt” – ist geradezu eine Hymne auf die Wertanlage in Edelsteine. Als Lorelei Lee denkt sie an die Zeit, wenn die vordergründige Attraktivität schwindet und mit ihnen die großen und kleinen Aufmerksamkeiten wertloser werden. Dann zählt harte Währung. Angesichts der Euro-Krise sehen das auch weniger glamouröse Anleger so.

Mit Gold und Platin, Perlen und Edelsteinen kennt sich Reinhard Paul bestens aus. Die besondere Liebe des Juweliers aus Nürnbergs nobler Kaiserstraße gilt Diamanten. Seit 1985 ist Paul als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schmuck, insbesondere Diamanten und Farbedelsteine, tätig, er ist Vorsitzender des Deutschen Diamant Club – und natürlich weiß auch er, dass sich die Dame des Herzens über kleinere Steinchen durchaus freuen kann.

Paul bezeichnet Schmuck, in dem die wertvollen Diamanten kunstvoll verarbeitet werden, als ein “Accessoire zur Persönlichkeit der Trägerin oder des Trägers”. Längst finden nicht nur Ladys in Europa oder den USA Gefallen an den wertvollen Schmucksteinen, auch die Frauen und ihre

wohlhabenden Männer in China, Indien und den arabischen Golfstaaten entdecken den Reiz von Diamanten.

Diamanten oft nur “für den Tresor” gekauft

Seit Monaten stellt Diamanten-Experte Paul eine wachsende Nachfrage bei Diamanten fest, “die pur für den Tresor gekauft werden”. Nach seiner Einschätzung können nicht nur edle Metalle wie Gold und Platin, sondern auch Edelsteine wie Diamanten durchaus “als Kapitalanlage im Sinne einer Kapitalsicherung unter langfristigem Aspekt” dienen. So sind nach Pauls Angaben im letzten Jahr die Preise für Kleinst- und Kleinbrillanten “förmlich explodiert”.

Verschiedene Fachleute gehen von Preissteigerungen von 21 bis 32 Prozent in den nächsten fünf Jahren aus. Allein 2012 rechnet die Branche mit einem Wertzuwachs von rund sieben Prozent. Juwelier Paul erinnert sich: “Ein feiner Einkaräter war 1970 noch für umgerechnet rund 4000 Dollar zu bekommen, heute liegt der Marktwert bei rund 15.000 Dollar, in der absoluten Spitzenqualität sogar beim Doppelten.”

Anlageberater haben weltweit die Vorzüge von Diamanten entdeckt – als Geldanlage komprimieren Diamanten einen großen Wert auf kleinstem

Raum, die übrigen Sachwertanlagen werden um eine “transportable und wertstabile Notfallreserve” ergänzt. Allerdings kann der Wert nicht wie bei Gold oder Platin täglich ermittelt werden. Offizielle Kurse gibt es an den Diamantenbörsen nicht.

Wer zwei Drittel des Preises bekommt, ist oft gut bedient

Verunsicherte Geldanleger, die in unsicheren Zeiten vor allem wertstabile Sachwerte suchen und dabei auch an Diamanten denken, sollten allerdings die Warnungen vor Experten und Verbraucherschützern beachten. Wie wenig Diamanten als kurzfristige Geldanlage taugen, stellen Anleger nach eigenen Angaben zumeist fest, wenn die Juwelen wieder schnell zu Bargeld gemacht werden sollen.

Wer nach kurzer Zeit mehr als zwei Drittel des ursprünglichen Kaufpreises erhält, ist in vielen Fällen schon gut bedient, denn die Mehrwertsteuer und die Handelsspanne des meist professionellen Käufers können bei Schmuckstücken rund ein Drittel des Preises und mehr ausmachen. Manche Diamanten sind ohnehin nahezu unverkäuflich. Nach Beobachtungen des Nürnberger Diamanten-Experten sind zudem zahlreiche Edelsteine “mit weniger guter Qualität” im Umlauf.

Verbraucherschützer von Stiftung Warentest warnen unbedarfte Diamantenkäufer, die über kein Fachwissen verfügen, bereits deutlich vor Verlusten. Zwar werden aktuell Anlagediamanten ab 2500 bis 50 000 Euro und mehr als krisensichere Anlage mit tollen Wertzuwächsen angepriesen, aber als spekulative Kurzfrist-Geldanlage sind sie nach Einschätzung der Verbraucherschützer kaum geeignet.

Betrugsfälle im Diamantengeschäft mehren sich

Zudem nehmen die Betrugsfälle im Diamantengeschäft zu. Immer wieder wird vor unseriösen Verkäufern gewarnt, die in Anzeigen oder am Telefon ihren zumeist ahnungslosen Opfern teure, eingeschweißte Steine mit nobel und echt aussehenden Expertisen aufschwatzen wollen. Um sie in Sicherheit zu wiegen, wird Käufern sogar noch eine Rückkaufgarantie

angeboten, natürlich nur, wenn sie die Edelsteine originalverschweißt zurückgeben. Unmöglich. Denn um den Wert zu prüfen, müssen Fachleute die Edelsteine auspacken und gründlich untersuchen.

Am Ende entscheiden die “vier C” darüber, was er wert ist: Carat für Gewicht, Clarity für Reinheit, Colour für Farbe und Cut für den Schliff. Die Farbe ist dabei das wichtigste Qualitätsmerkmal, sie hat eine besonders große Auswirkung auf den Preis, da sich andere Faktoren wie Schliff, Reinheit und Gewicht unmittelbar auf die Farbe auswirken. Große Edelsteine sind wesentlich seltener als kleine. Dementsprechend können fünf Einkaräter niemals den Preis eines Fünfkaräters erreichen.

Im Gegensatz zu Gold gibt es für die funkelnden Edelsteine kein klassisches Reinheitsgebot. Die Preise für Rohdiamanten (nicht geschliffene Diamanten) sind in den letzten 50 Jahren fast immer gestiegen, und Prognosen gehen davon aus, dass sie sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren weiter nach oben entwickeln werden. Gleichzeitig dürften die Vorkommen immer kleiner werden. Pessimistische Vorhersagen gehen davon aus, dass bereits in den nächsten 20 oder 30 Jahren das Angebot an Rohdiamanten erschöpft sein könnte.

Nach Meinung von Diamanten-Kenner Paul haben es die Anleger richtig gemacht, die Diamanten “unter dem Aspekt des langfristigen Investments” gesehen haben. Aber Schmuck ist nie Spekulationsobjekt und sollte nie kurzfristiger Betrachtung unterliegen.” Die kunstvoll geschliffenen Edelsteine blieben in erster Linie einfach Schmuck. “Die schönsten Zinsen sind hier die tägliche Freude und das Funkeln in den Augen der Trägerin.”