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Diamanten: Taugen die Edelsteine als Geldanlage?

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Diamanten: Taugen die Edelsteine als Geldanlage?

Harald Czycholl – Veröffentlicht am 20.12.2015 – Welt

„Diamonds are a girl’s best friend.“ Dieser Satz dürfte seit Marilyn Monroe so ziemlich jedem geläufig sein, der sich mit Edelsteinen beschäftigt. Schon von jeher gelten Diamanten als das kostbarste Geschenk, das ein Mensch einem anderen machen kann. Denn der wertvolle Stein ist Symbol für einige der höchsten menschlichen Ideale –
er steht für Stärke, Treue, Reinheit, Perfektion und Ewigkeit. Wem also noch keine Idee für ein passendes Weihnachtsgeschenk für die Liebste gekommen ist, der könnte sich darüber Gedanken machen, mal etwas wirklich Wertvolles zu schenken.

Denn Diamanten eignen sich als Präsent und Geldanlage zugleich, erzielen sie doch neben der ideellen Rendite – nämlich der Freude der Beschenkten – oft Jahre nach dem Ankauf noch teilweise üppige Wertzuwächse. Allerdings müssen Käufer ganz genau hinsehen und sich gut beraten lassen.

Nachfrage übersteigt das Angebot

Mit Blick auf das historische Zinstief lassen sich weder mit Bundesanleihen noch mit dem Sparbuch nennenswerte Renditen erzielen. Aktieninvestments sind mitunter mit großen Kursschwankungen

verbunden. „Diamanten hingegen sind eine Krisenwährung, die eine geringe Schwankungsbreite aufweist“, sagt Arnim Kogge, Vermögensberater beim Vertiva Family Office mit Sitz in Stuttgart.

Der Experte verweist auf eine Studie der Unternehmensberatung Bain & Co, wonach mit einer starken Wertsteigerung von Diamanten bis zum Jahr 2020 zu rechnen sei. Der Grund dafür ist auch für Laien einleuchtend. „Jahrzehnte ist es her, dass die letzten Diamantenminen erschlossen wurden“, erklärt Kogge. Neue Minen seien nur vereinzelt in Sicht – die Nachfrage nach den Edelsteinen sei jedoch hoch. Und wo die Nachfrage das Angebot übersteigt, steigen die Preise – das ist das Einmaleins der Marktwirtschaft.

Lupenreiner Diamant für 22 Millionen Euro versteigert

Perfektion in ihrer reinsten Form: Einer der größten Diamanten der Welt kam jetzt in New York unter den Hammer. Der Edelstein gilt als Meisterwerk – dessen Größe aber wird zu einem echten Problem.

Quelle: N24

Dennoch raten Verbraucherschützer zur Vorsicht: Sparer sollten sich nicht vorschnell verführen lassen, sagt Ariane Lautenbach von der Stiftung Warentest. Denn eine Garantie für die Wertsteigerungen gibt es keineswegs.

Außerdem würden sich auf dem Markt viele schwarze Schafe tummeln, die ihren ahnungslosen Opfern völlig überteuerte Diamanten andrehen würden, die sich später nur für einen Bruchteil des gezahlten Preises wieder verkaufen ließen. „Wer über kein Fachwissen verfügt, sollte tunlichst die Finger von Diamanten lassen“, rät Lautenbach.

Kein geregelter Markt für Diamanten

Auch Thomas Schlüter vom Bundesverband deutscher Banken rät Verbrauchern zur Zurückhaltung. „Für Privatanleger sind Diamanten als Schmuckstück in Ordnung, aber nicht als Geldanlage“, sagt Schlüter. Schließlich gebe es bei Diamanten keinen geregelten Markt wie etwa bei Aktien. Der Wert der Edelsteine werde nicht wie etwa bei Gold oder Platin täglich ermittelt. Offizielle Kurse gibt es nicht – letztlich ist jeder Diamant

daher immer genau so viel wert, wie jemand anderes dafür zu zahlen bereit ist.

Um einen guten Preis zu erzielen, müsse durchaus Zeit eingeplant werden, sagt Schlüter. Die Edelsteine ließen sich daher in den meisten Fällen nicht kurzfristig wieder zu Bargeld machen. „Diamanten sollten keinesfalls als Ersatz für ein Sparbuch oder für traditionelle Zinsanlagen oder gar für die Altersvorsorge gekauft werden“, mahnt der Experte.

Als Depotbeimischung können sich Diamanten aber durchaus eignen. Schließlich basiert langfristiger Vermögensschutz immer auf dem Prinzip der Risikostreuung. Und zu so einem Portfolio gehören auch immer stärker Sachwerte. Nicht zuletzt aufgrund der Unwägbarkeiten des modernen Finanzmarkts raten Vermögensverwalter dazu, bis zu 20 Prozent des Besitzes in Sachwerte zu investieren. Gegenüber Gold und Silber haben Diamanten dabei einen großen Vorteil: ihr vergleichsweise geringes Gewicht. Ein Ein-Karat-Stein wiegt lediglich 0,2 Gramm – das macht die Aufbewahrung leicht.

Auf die Zertifizierung kommt es an

Worauf also sollten Verbraucher achten, wenn sie sich zum Kauf eines Diamanten entschließen? Zunächst hilft eine international anerkannte Zertifizierung dabei, echte Diamanten zu erkennen.

„Die Steine müssen zwingend einen Zertifikatsnachweis besitzen“, sagt Diamantenexperte Kogge. Der Nachweis sollte von einem internationalen gemmologischen Institut wie etwa dem Gemological Institute of America (GIA), dem Hoge Raad voor Diamant (HRD) oder dem International Gemological Institute (IGI) stammen. Daneben gibt es zwar weitere seriöse gemmologische Institute wie etwa das Deutsche Diamanteninstitut. Diese haben jedoch in der Regel nur nationale Bedeutung.

Der teuerste Diamant aller Zeiten

Zwölf Millionen Euro: Mit einem Hammerschlag wurde der „Graff Vivid Yellow“ in Genf zum teuersten Diamanten aller Zeiten. Schließlich ist der gelbe Edelstein auch der größte seiner Art.

Quelle: Reuters

Grundsätzlich empfiehlt es sich auch deshalb, auf die Zertifizierung durch eines der großen Institute zu setzen, weil der erzielbare Preis bei einem späteren Wiederverkauf mit der Güte des Zertifikats steht und fällt. „Grundsätzlich gilt: Wer bereits Kompromisse im Einkauf macht, zahlt dabei spätestens beim Wiederverkauf“, sagt Katja Herrmann, Geschäftsführende Gesellschafterin beim Diamanteninvestmentunternehmen Diamondstoxx. „Beim Wiederverkauf zeigt sich, ob man vorteilhaft eingekauft hat. Aber vor allem zeigt sich auch, mit welchem Partner man das gemacht hat.“

Zunächst beantwortet ein Zertifikat die Fragen nach den sogenannten „4C“, anhand derer sich der Wert des Steins bemisst. Sie stehen für Colour (Farbe), Clarity (Reinheit), Carat (Gewicht in Karat, wobei ein Karat 0,2 Gramm entspricht) und Cut (Schliff). Erst durch den richtigen Schliff bekommt ein Diamant seinen Glanz. Die Winkel müssen dabei perfekt angelegt werden, sodass sich in der Folge das Licht bricht.

Ausschließlich der Schliff entscheidet zudem darüber, ob ein Diamant zum Brillanten wird – der edelsten und teuersten Form des Diamanten. Da der hierfür notwendige Bearbeitungsaufwand sehr groß ist, sind auch die deutlich höheren Preise leicht zu erklären.

Hände weg von „Blutdiamanten“

Neben der Qualitätseinstufung enthalten Diamantzertifikate zudem einige identitätssichernde Daten, denn schließlich muss der Käufer sicher sein können, dass sich die Expertise auf den betreffenden Edelstein bezieht. Hierzu werden etwa die Abmessungen und Proportionen des Diamanten genannt. Darüber hinaus findet man auf Diamant-Zertifikaten Angaben zur Fluoreszenz.

„Jedes Zertifikat ist zudem nummeriert“, erläutert Herrmann. Das GIA etwa graviert diese Nummer in die sogenannte Rundiste ein – jene Kante des Diamanten, der die obere und untere Hälfte des Steins voneinander trennt. „Grund genug also, nicht nur den Edelstein, sondern auch die Expertise dazu zu prüfen“, sagt Expertin Herrmann.

Darüber hinaus sollten Käufer den Ursprung der funkelnden Juwelen prüfen. Die Steine müssen aus legitimen Quellen und Schleifereien stammen – und es sollte sich keinesfalls um einen sogenannten „Blutdiamanten“ handeln, mit deren Verkäufen afrikanische Diktatoren ihre Kriege finanzieren. Seit der Umsetzung des Kimberley- Zertifizierungssystems dürfen in die Europäische Union nur noch Diamanten aus Staaten eingeführt werden, die sich verpflichten, keine Konfliktdiamanten zu exportieren. Schlupflöcher gibt es zwar nach wie vor, doch Diamanten aus Konfliktregionen sind nicht nur aus moralischen Gründen tabu: Sie sind nämlich auch ein schlechtes Investment, denn beim Verkauf drohen Preisabschläge.

Am besten zieht man bei der Bewertung eines Diamanten einen neutralen Experten zurate. „Ein Laie kann den Wert eines Steines nicht beurteilen, denn hierfür ist eine gute Ausbildung notwendig“, sagt Dieter Hahn von der Diamantschleiferei Ph. Hahn Söhne aus Idar-Oberstein. Er rät dazu, einen Diamanten grundsätzlich nur bei einem angesehenen Juwelier oder Goldschmied zu kaufen. „Dort ist beim Erwerb eines Steines auch eine neutrale Expertise im Preis inbegriffen.“

Bei Diamanten zählt nicht allein Materialwert

Grundsätzlich muss man jedoch beachten, dass bei Schmuckstücken nicht nur der reine Materialwert zählt, sondern auch die Herstellungskosten mit eingerechnet werden. Der Kaufpreis von Schmuck liegt daher in der Regel zunächst über dem tatsächlichen Wert. Wer ein Diamantencollier als Investment betrachtet, muss daher mitunter einige Jahre ins Land gehen lassen, bis er es mit Gewinn wieder veräußern kann.

Grundsätzlich sind die Steinchen aber ohnehin als Schmuckstück an Hals, Fingern oder Ohren besser aufgehoben als in einem Tresor. Denn dort schmeicheln sie schließlich dem Auge des Betrachters am meisten – und das nicht nur im Schein der Kerzen des Weihnachtsbaums.